Ein Volk



Ein Volk zog einst umher,

Einfach so, vom Gebirg` zum Meer.

Sie fanden ein Ding

Doch keiner wusst`, wozu es ging.



Ein Volk war einst gezogen.

Es hatte gesucht ein and`res Ding.

Keine Erwartungen hatten sie bewogen,

Gefunden wurde ein passend Ring.



Ein Volk, das zieht umher,

Es erwartet nun am Meer,

Voll Neugier doch ohne Plan,

Laufen umher schon wie im Wahn.



Ein Volk ist nun gezogen.

Das Ding geplant, es zu gebrauchen,

Ohne Lernen, es zu schonen,

Mit dem Ring ist es gelaufen.



Ein Volk wird zieh`n umher.

Es wird lernen hier am Meer,

Doch das Ding werden sie nicht begreifen,

Denn zu sehr sie sich auf das Ziel versteifen.



Ein Volk wird einst gezogen sein.

Es wird dann auch begriffen haben,

Doch zerstört ist dann das Sein,

Der Ring, das Ding, die himmlisch` Gaben.




Ray Helming, 16.1.97, "Aus den Tagebüchern zweier Lebender"

 

 

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letzte Bearbeitung: 29.01.2012 Literatur Gedichte Kontakt: Ray Helming