Ich bin die Lüge

 

Ich bin die Lüge.

In Gesichtern klebt Fett,

Ihr Blick ist so nett,

Geschwollen und leer.

Ich habe’s nicht schwer.

 

Ich bin die Lüge.

Sie reden vom Schwur,

Doch Nichts ist gemeint

Und folgen der Spur,

Die am Ende verneint.

 

Ich bin die Lüge.

Wenn du mich nicht hörst,

Auch wenn du schwörst,

Du brächtest mich fort.

Ich breche dein Wort.

 

Ich bin die Lüge.

Du kannst vor mir flieh’n?

Du kannst mir widersteh’n?

Glaub es ruhig weiter

Und mach es mir leichter.

 

Ich bin die Lüge.

Nur für deinen Zweck,

Schieb mich ruhig weg,

Bis du an mich glaubst

Und dir deine Wahrheit baust.

 

Ich bin die Lüge.

Wenn du mich nicht hörst,

Auch wenn du schwörst,

Du brächtest mich fort.

Ich breche dein Wort.

 

Ich bin die Lüge.

Du kannst nicht begreifen?

Das ist nicht so schlimm.

Ich muss erst noch reifen,

Weil ich in dir bin.



Ray Helming, 04.-14.01.2006

Inhalt
letzte Bearbeitung: 29.01.2012 Literatur Gedichte Kontakt: Ray Helming