Schon wieder hier

 

Hallo Leute, bin wieder da.

Bleibt ruhig sitzen. Es lohnt sich nicht.

Ich denk, ich werd’ wohl länger bleiben.

So um und bei – `ne Ewigkeit.

Es sei denn, ich bin zu Tieferem berufen.

Wenn`s so ist, bin ich nicht abgeneigt.

Jetzt schaut doch nicht so finster drein!

Es heißt doch nicht – es wird so sein.

Gut, ich kann versteh’n, dass nicht jeder,

Aber bin ich denn jeder – Nein,

Also gut, ich bleibe hier.

Vorerst.

 

Was ist nur los?

Vertragt ihr nicht das Schummerlicht?

Oder neidet’s euch, dass ich

So wandeln kann, von einer Welt zur anderen?

Es ist nicht meine Schuld.

Auch wenn es mir gefällt.

Nicht ich hab’s ausgesucht,

Es wurd’ mir zugelost.

Wie einst dem Zeus das Obere,

Dem Poseidon das Feuchte

Und Hades, dem lustigen Gesell,

Dies schöne Fleckchen Unterwelt.

Und hat sich je einer von denen

Auch nur einen Hauch beschwert?

Oder hat je einer dem anderen

Sein Reich geneidet?

Oder den Respekt verwehrt?

Na also.

 

Und außerdem, ihr wisst doch selbst

Wie’s oben ist.

Nicht der Rede wert.

Erholung ist für mich,

Wenn ich zu euch mich flüchten kann.

Da oben, der Staub, der Lärm

Und ganz zu schweigen von den Wesen,

Die sich Menschen nennen.

Dabei vergess’ ich immer zu,

Dass ich auch dazu gehör’.

Welch Pech, doch stört’s mich nicht,

Fühl mich ehr als Wesen eurer Welt.

Nein, ganz im Ernst,

Ich weiß woran ich bin,

Und fühle weder Hass noch Wut

Wenn ich mit euch um Dinge falsche,

Wenn ihr mit mir die alten Spiele übt,

Wenn ich betrübt mich in die Ecke ziehe,

Seh’ ich euch – und weiß,

Es geht mir gut.



Ray Helming, 07.-18.01.2006

Inhalt
letzte Bearbeitung: 29.01.2012 Literatur Gedichte Kontakt: Ray Helming